Sonntag, 25. Oktober 2015

Herbstreise

Einmal im Jahr unternehmen der Herzensmann und ich eine Wochenendreise OHNE Kinder.
Die Großeltern hüten dann netterweise Kinder, Haus, Hund und Hühner.
So sehr wir die Kinder auch lieben, aber mal ein ganzes Wochenende nur als Paar zu sein, ist supertoll. Um den ganzen noch einen abenteuerlichenTouch zu geben, wollten wir mit "die Bahn" fahren. (Ich weiß, dass der Dativ hinter mit steht, die Bahn aber hat sich wohl den Artikel mit als Begriff schützen lassen, so dass sich der Zugführer auch auf der Reise gefühlt 100 mal für die Mitfahrt in "die Bahn" bedankte, was mich jedes mal zusammenzucken ließ)
Unser Ziel stand schon länger fest.




Also auf nach Sachsen.
Die Bahnfahrt verlief absolut Komplikations- und Verspätungsfrei. Das hatten wir so gar nicht erwartet.
Nach einem - wir vermuten unnötig langen nächtlichen Fußmarsch durch die verwaiste Dresdner Neustadt - bezogen wir unser Quartier im Stadtteil Pieschen, was für die Kinder die ganze Woche über ein Riesenspaß war.
Wir bezogen ein schlichtes Pensionszimmer und waren dankbar bis hierher planmäßig gekommen zu sein.
Am nächsten Morgen beim Frühstück fragte man UNS, ob wir denn auch wegen des Marathons gekommen wären, und selbigen mitlaufen würden.
Ich verschluckte mich vor lachen derart heftig, dass ich weinen musste.
Die Vorstellung, wir beim Marathon 😂 das war lustig und ja, irgendwie auch schmeichelhaft!
Dann folgte das volle Kulturprogramm. Leider mit leerem Fotoapparatakku, so dass die paar Handyfotos reichen müssen.



Der Zwinger: auch bei ausserordentlich usseligem (versteht das Jeder? So unbeständig, bedeckt mit hin und wieder feinstem Nieselregen) Wetter einfach immer wieder schön.




Ein Muss: die Frauenkirche und davor der Reformator
Immer wieder beeindruckend wenn auch nur von Außen zu betrachten, da Samstags gern geheiratet wird in Dresden.




Natürlich waren wir auch auf den Brühlschen Terrassen, auf dem Foto übrigens das einzige Fitzelchen heller Himmel




Und wenn schon Kultur, dann aber richtig, dachten wir uns. Ich war vom Vorraum schon total erschlagen! Diese Deckenmalereien sind der Hammer, allerdings nicht im Foto festgehalten denn, und dass war das Problem, in diesem Vorraum tummelten sich etwa 8 geführte Reisegruppen aus 8 Ländern, die in 8 Sprachen laut die Schönheit dieses Gebäudes lobten. Und dann musste ich gehen. So ein Volksgemurmel und dann auch noch vielsprachig ist zuviel. Das war schon immer so, schon damals als ich noch klein war, wurde mir gern mal schlecht auf Familienfesten, wo sich alle kreuz und quer unterhalten.
Die "Alten Meister" rutschen also auf die "wenn wir das nächste Mal in Dresden sind" Liste

Mit platten Füßen kamen wir 5 Stunden später zurück.
Powernap
Und wieder Los.
Es ist nämlich so weit, ein Freund von uns wurde 50!
Das ist so unglaublich, denn vor 20 Jahren da dachte ich mit 50 ist man echt alt, ein Fossil sozusagen.
Wir feierten sehr ausgelassen, so gar nicht fossil bis in den Morgen hinein. Trafen viele Freude, die man viel zu selten sieht, redeten, diskutierten und tranken, so wie vor 20 Jahren.
Schön wars!

Na gut am nächsten Morgen merkten wir dann doch, dass nicht mehr alles so wie früher ist.
Aber wir kämpften uns tapfer zur nächsten Runde Kultur.
Endlich ins grüne Gewölbe, allerdings hatte ich vergessen, den Fotoapparat aufzuladen tss!
Schaut es euch selbst an! Das ist der Hammer, das ganze Schloß mit den verschiedenen Ausstellungen, das Gebäude an sich. Unglaublich! Wir haben den ganzen restlichen Tag dort verbracht, denn draußen wurde ja gerannt und zu diesem Zwecke war allerhand gesperrt.
Auch die Rückfahrt war absolut unauffällig.
Wir fuhren fast pünktlich los und kamen total pünktlich und absolut erschöpft zu Hause an.

Die Reise war toll. Anstrengend aber voller netter Begegnungen und großartiger Eindrücke.